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Auf den zehnten Band!

Unser zehnter Band der Edition GroßelternAkademie ist in den Druck gegangen. Hurra, wir haben es geschafft!!! Monate der Recherche und des Schreibens sind zum Ziel gekommen. In Kürze, liebe Großeltern dürfen Sie sich auch selbst ein Urteil über dieses Buch machen. Worum geht es eigentlich?

Wird uns Generationengerechtigkeit als etwas Erstrebenswertes von Politik und Medien nur plakativ vorgegaukelt? Was müsste geschehen, um den sozialen Friede zwischen den Generationen nicht weiter zu gefährden? Dieses Buch ist der Versuch einer Antwort. Wir spüren den Bedeutungen der Begriffe Generation und Gerechtigkeit nach. Es geht um Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Demografie und Digitalisierung. Wir erklären den Treibhauseffekt und machen uns Gedanken, wie besonders das Klima zwischen Jung und Alt besser gestaltet werden kann.
Warum hängen die Wertschätzung von Produkten und die Geschichte der Abfallwirtschaft unmittelbar zusammen? Müsste wieder mehr repariert, statt entsorgt werden? Bei all diesen Themen schwingt der Begriff der Verantwortung im Hintergrund mit. Diesen und noch vielen anderen Fragen sind wir nachgegangen. Wir belassen es nicht mit einem Blick von außen. Wir geben Impulse für Großeltern, aber auch wie Sie gemeinsam mit Ihren Enkeln persönlich aktiv sein können.

Sobald das Buch erhältlich ist, gibt es hier weitere Informationen. Seien Sie gespannt darauf.

Frieden auf Erden… Illusion oder Chance?

Liebe Großeltern, sicher ärgert es Sie, wenn sich Ihre Enkel streiten. Manchmal sind es nur Banalitäten. Die Spirale der Wut kommt in Fahrt und dreht sich immer schneller. Aus Worten boshafter Unterstellungen und „Nettigkeiten“ kommt es auch häufig zu Handgreiflichkeiten.

Sie versuchen dann mit Geschick und Erfahrung, den Streit zu beenden. Vielfach gelingt es dann Ihnen die Auseinandersetzung zwischen den Enkelkindern schnell zu klären. Sind die Kinder noch klein, wird es leichter zur Lösung kommen, sie reichen sich zur Versöhnung die Hände und spielen miteinander weiter. Doch mit zunehmendem Alter wird es schwieriger Frieden zu schließen.

Und mal Hand aufs Herz! Wieviel Zeit brauchen Sie für die Lösung familiärer oder verwandtschaftlicher Konflikte? Kennen Sie auch Nachbarschaftsstreitigkeiten, die wegen kleiner Lappalien eskalieren? Man sollte doch meinen, dass  die Erfahrung mit zunehmendem Alter uns vernünftiger macht. Streit raubt uns Lebenskraft und belastet unser Denken!

Wir Menschen haben das Bedürfnis nach Frieden, Sicherheit und Freiräumen zur Lebensgestaltung. Wie wäre es, wenn wir nicht nur zu Streitvermeidern, sondern zu Friedensstiftern werden.

Krieg ist Sch….! Er bringt Verlierer auf allen Seiten und niemals  Vorteile. Gewalt ist keine Lösung!

Meiner Enkelin ist die aktuelle Situation so nahe gegangen, dass sie gleich diese Friedenstaube gemalt hat.

Liebe Großeltern, tun wir alles, um den Frieden zu erhalten und die nicht vergessen, die unverschuldet in Not, Leid, Gewalt und Zerstörung geraten sind. Frieden ist ein Menschenrecht.

Machen wir es unseren Enkeln vor und geben ihnen unsere Erfahrungen  mit, damit sie später, wenn sie in verantwortliche Positionen kommen nach diesen Prinzipien handeln können. Mut und Toleranz stehen uns gut an, um auch Meinungsverschiedenheiten zu lösen. Denn Frieden auf Erden können wir nur erreichen, wenn wir im Kleinen beginnen und das Große nicht aus dem Blick verlieren.

Großelternbrief Nr. 26

Zitat: Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen – nein: unserer Enkelkinder! Bertha Freifrau von Suttner

Liebe Großeltern,
mit anderen Worten: Nicht für die Vorfahren, für die Nachfahren leben wir. Stellen Sie sich vor, Ihre Erbtante Amanda legt Ihnen bei Ihrem Ableben Dackeldame Elli ans Herz. Nun ist dieser Hund aber ein ziemlich giftiges Vieh, verwöhnt und aggressiv bis zum Gehtnichtmehr. Besonders, wenn Kinder in der Nähe sind. Warum Erbtante Amanda diesen Köter dennoch vergötterte, das Geheimnis hat sie mit ins Grab genommen. Nun also ist die Hundeleine an Sie gegangen. Gassigehen ist gesund und entspannend, nicht nur für den Hund, jedoch wenn Sie mit einer dermaßen verzogenen Töle unterwegs sein müssen, der blanke Horror. Die Enkelkinder werden schon von weitem mit Knurren und Wüten empfangen. Und kaum treten sie über die Schwelle, entpuppt sich Elli auch noch als Wadenbeißer. Also muss etwas geschehen. Vielleicht machen Sie sich Vorwürfe: Bin ich als Hundehalter ungeeignet, sollte ich eine Hundeschule besuchen oder einen Tierpsychologen konsultieren? Die Kinder drängen Sie, diesen verrückten Dackel ins Tierheim zu bringen oder einer Vertrauensperson zu übereignen. Es gäbe wirklich Leute, die damit umgehen könnten. Obwohl die Kinder Recht haben, schwanken Sie sehr. Schließlich haben Sie Erbtante Amanda auf dem Sterbebett ein Versprechen gegeben, was Sie inzwischen sehr leichtfertig finden. Aber darf Tante Amanda auf diese Weise über die nächsten Jahre Ihres Lebens bestimmen? Wer konnte auch ahnen, welche Trageweite so ein Versprechen haben und Sie vor die Entscheidung Hund oder Enkel stellen würde?
Meistens handelt es sich ja um ein ganz anderes Erbe, als einen Hund. Wir meinen nicht Haus und Hof, Auto oder Bankkonto. Sondern das, was wir ideelles Erbe nennen: eine Familienphilosophie, ein geistiges Erbe, besondere Fähigkeiten.
Wenn der Erbe eines Familienunternehmens sich entschließt, seine weiteren Tage anstatt im Chefbüro zu verbringen, als selbstversorgender Schafhirte durch die Lande zu ziehen, dann mag das zunächst als harter Bruch mit der Familientradition und fast als Verrat derselben anmuten. Undankbarkeit wird man ihm unterschieben und Verantwortungslosigkeit dazu. Aussteigertum wird heutzutage von der Gesellschaft noch immer naserümpfend beobachtet. Aber vielleicht tut dieser Mensch ja genau das Richtige, denn die Ressourcen auf unserm Planeten sind bekanntlich endlich. Jemand, der sich ernsthaft Gedanken um die nächsten Generationen macht, wird unpopuläre Entscheidungen treffen und den Bruch mit überlieferten Familienansichten riskieren. Nicht, weil wir unsere Vorfahren nachträglich zu Versagern und Dummköpfen stempeln wollen. Ganz bestimmt nicht, denn Ehre, wem Ehre gebührt! Doch eingedenk der Tatsache, dass sich die Erde immer weiter dreht, das Leben in den letzten Jahren eine dermaßen rasante Entwicklung genommen hat, dass einem ganz schwindlig werden könnte, müssen wir dran bleiben, sonst verlieren wir den Anschluss und setzen auf diese Weise das aufs Spiel, was unsere Vorfahren uns hinterlassen haben.
Einen entspannten Umgang mit Ihren Enkeln
Wünschen Marianne und Reinhard Kopp

Großelternbrief Nr. 19

Zitat: Wenn ich aus einem Lebenstag keine Erkenntnis holte, habe ich ihn nicht erlebt, sondern verbracht. Erwin Strittmatter

Liebe Großeltern,
Großbritannien tritt aus der EU aus, andere verlassen ihre Partnerschaft, wieder andere kündigen ihren Job. Kaufverträge enthalten Rücktrittsklauseln, Kunden reklamieren Gekauftes. Unser Alltag wird zusehens dominiert von Rücktritten, Austritten, Rückgaben, Kündigungen. Wir verlassen und werden verlassen. Angebote, die wir gestern noch begehrenswert fanden, wandern heute durch den Schredder. Das ist unser Leben. Ausgenommen von der Wahlfreiheit ist dabei zweierlei: unsere Kinder und deren Nachwuchs. Mit unsern Partnern haben wir uns (jedenfalls in den meisten Fällen) freiwillig zusammengetan. Diese Freiwilligkeit gilt auch für Kaufverträge, Jobs, unseren Einrichtungsstil, das Lebensumfeld.
In Bezug auf unsere Kinder ist die Wahlmöglichkeit schon begrenzter. Auch wenn viele Wunschkinder unser Leben bereichern, war unsere Wahlmöglichkeit nur eingeschränkt: Wir konnten uns für oder gegen Nachwuchs entscheiden. Geschlecht, Aussehen, Veranlagungen oder Charakter dagegen entziehen sich unserm Einfluss. Und was Enkelkinder anbelangt, schwindet unser Einfluss gen Null, gibt es für uns keine Wahlmöglichkeit.
Wir werden oder wurden zu Großeltern gemacht. Enkelkinder kann man nicht wegschicken, reklamieren oder verlassen. Denn wir haben sie uns nicht ausgesucht und darum gibt es keine Diskussion über eventuelle Fehlerhaftigkeit. Sondern nur Reaktion. Reaktion, gepaart mit einem großen Verantwortungsgefühl. Wir Großeltern sind für die Enkelgeneration verantwortlich. Ohne Wenn und Aber. Wenn wir uns das klarmachen, brauchen wir keine weitere Zeit und keinen weiteren Gedanken an irgendwelche Spielchen verschwenden. Das geht mich nichts an, ist in diesem Zusammenhang ein nicht zulässiger Satz. Genauso wie: ich halte mich da raus. Nix da, Sie werden gebraucht, Sie dürfen sich voll einbringen. Einbringen, nicht einmischen, damit wir uns recht verstehen. Nehmen Sie Anteil am Leben Ihrer Enkel, bieten Sie Ihre helfende Hand an, öffnen Sie Ihr Herz (und Ihren Geldbeutel).
Unsere Enkel sind richtige Überraschungspakete. Sie verhelfen uns nicht nur zur Erkenntnis über die junge Generation, sondern vor allem erkennen wir uns selbst im Umgang mit ihnen. Und Selbsterkenntnis ist der größte Erkenntnisgewinn überhaupt. Darum bin ich froh über die nicht vorhandene Wahlmöglichkeit bei Enkeln.

Einen entspannten Umgang mit Ihren Enkeln wünscht Ihnen
Marianne Kopp