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Recht Nr. 3 Großeltern dürfen…

… erzählen

Erzählen kann so spannend, fesselnd und interessant sein. Besonders, wenn Großvater oder Großmutter ehrlich und nicht beschönigend aus der eigenen Schulzeit erzählen oder davon, wie es mit der ersten Liebe war oder bei der Ausbildung.

Erzählen ist nur dann fesselnd und interessant, wenn es nicht im belehrenden, wehleidigen oder jammerigen Ton vorgetragen wird.
Floskeln wie: »Früher hatten wir ja gar nichts.« »Ihr habt ja keine Ahnung, wie das ist, wenn man das Wasser erst erwärmen muss, bevor man baden kann…« Beeindrucken die junge Generation nur in geringem Maße. Wer mit vorwurfsvoller Miene erzählt, um Betroffenheit zu erzielen, wird enttäuscht werden. Natürlich war vor fünfzig, sechzig Jahren die Welt noch eine andere, galten noch andere Regeln im Allgemeinen und in der Schule. Doch was können unsere Enkel dafür, dass es so war? Wir können Sie nicht dafür verantwortlich machen, dass die Welt sich weiter gedreht hat, sie im Gegensatz zu uns damals, heute alle ein Handy haben und statt miteinander zu reden, SMS schreiben. Wer ehrlich zu sich selbst ist, erinnert sich, dass auch unsere Großeltern uns Vorhaltungen machten, wie unverdient gut es uns doch damals ging. Wir kannten keine Bombennächte, mussten nicht hungern oder frieren.

Halten Sie Ihren Enkeln keinen Vortrag, dozieren Sie nicht, sondern erzählen Sie. Mit dem Erzählen geben wir Wissen weiter, teilen Erfahrungen und vermitteln unsere Werte und Normen. Beim Erzählen wird die Phantasie, das innere Auge, angeregt und in den Köpfen der Zuhörer entfaltet sich eine Phantasiewelt. Wir lassen dabei vielleicht die Welt unserer Kindheit entstehen oder schaffen eine erdachte Welt, in der sich erdachte Helden wacker schlagen.
Erzählen Sie so, dass die Enkel das Leben als spannendes Abenteuer begreifen und Lust darauf bekommen, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, aus ihren eigenen Fehlern zu lernen. Sich darauf freuen, eigene Erfahrungen zu machen. Erleben die Enkel beim Erzählen eine interessante Geschichtsstunde, in der es um familiäre Geschichte geht, von der sie ein Teil sind, wird es sie interessieren. Gab es ein Leben vor E-Mails und SMS, vor Wäschetrockner und Mikrowelle? Wie hat das funktioniert? Wie war es früher in der Schule? Wo aß man, als es noch keinen McDonalds gab?

– Wenn Sie eindrucksvoll erzählen, werden die Kinder voll bei der Sache sein. Auf diese Weise fördern Sie die Hörfähigkeit Ihrer Enkel.
– Wer gespannt zuhört, muss sich konzentrieren. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung Ihrer Enkel.
– Wer weiß noch, was ein »Waschtag« ist oder ein »Karzer«? Wenn Sie erzählen, erweitern Sie den Wortschatz Ihrer Enkel und steigern auch deren Sprachvermögen.
– Erzählen stärkt das Grundvertrauen und damit die Beziehung zu Ihren Enkeln, indem Sie sie an ihrem Erfahrungsschatz teilhaben lassen.
– Beim Erzählen vermitteln Sie auch Wertvorstellungen und Weltanschauungen und formen damit auch Ihre Enkel in Ihrem Sinn. Wir geben Wissen weiter, teilen Erfahrungen und vermitteln dabei unsere Werte und Normen.
Das innere Auge wird angeregt.

– Erzählen Sie auch Märchen
– Erzählen Sie andere Geschichten
– Erzählen Sie selbst Erdachtes
– Erzählen Sie

Ausführlicher finden Sie dazu alles in unserm Ratgeber »Typisch Oma, typisch Opa?!« – Wir Großeltern von heute, 396 Seiten, ISBN 9783749471973.

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