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Nr. 5 Großeltern dürfen …

…spielen

Egal, ob Gesellschaftsspiele, Wettkampfspiele, Bewegungsspiele, Spiele, die gerade frei erfunden werden – Großeltern dürfen spielen. Endlich. Hatten Sie früher keine Zeit für solche »Kindereien«, heute sollten Sie es nachholen. Wenn Sie nicht mehr gut zu Fuß sind, setzen Sie sich mit dem Enkel auf eine Parkbank und spielen Sie »Ich sehe was, was du nicht siehst«. Sind Sie im Wald, spielen Sie »entdecken«. Nehmen Sie ein Naturbuch mit und bestimmten Sie Tiere und Pflanzen. Winden Sie Blumenkränze und bauen Sie Hütten aus Zweigen.
Haben Sie daheim stets ein Kartenspiel griffbereit oder Mensch-ärgere-dich-nicht.
Helfen Sie dem Enkel, am Strand eine Sandburg zu bauen und verteidigen Sie sie gegen feindliche Ritter. Kinder lernen beim Spielen viel über die Welt und ihr Dasein.
Spielen kann eine Ruheinsel für Großeltern und Enkel sein. Einfach mal in eine andere Welt eintauchen und das reale Leben für einen kurzen Moment hinter sich lassen.
Das freie, spielerische Element im Leben ist wichtig für die Entwicklung der Kinder auf dem Weg zum Erwachsenwerden.
Kinder lernen draußen beim freien Spielen viel fürs Leben. Sie lernen etwas über Gewinnen und Verlieren, über Taktiken, über Stärkere und Schwächere. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Kinder mehr lernen, wenn sie spielen.
Das Spielen der Kinder fördern wir, indem wir mit ihnen spielen.

Ausführlicher finden Sie dazu alles in unserm Ratgeber »Typisch Oma, typisch Opa?!« – Wir Großeltern von heute, 396 Seiten, ISBN 9783749471973.

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Recht Nr. 4 Großeltern dürfen …

… vorlesen

Vorlesen bedeutet für Kinder ein Stück Geborgenheit. Meistens gehts beim Vorlesen auch um körperliche Nähe, wenn Oma/Opa und Enkel gemeinsam ins Buch schauen. Das gibt dem Enkelkind Sicherheit und ein Gefühl des Angenommen- und Angekommenseins.
Vorlesen vermittelt Wissen, nicht nur für den kleinen Zuhörer, sondern auch dem Vorleser. Für Kinder tut sich beim Vorlesen eine ganz neue Welt auf, voller Themen und spannender Wörter.
Bücher beflügeln die Phantasie, im Kopf entstehen Bilder, ganze Welten. Das Kind wird zum Träumen und Weiterphantasieren angeregt. Anderes als beim Fernsehen, wird die Vorstellungskraft geprägt.
Vorlesen stärkt auch das Sprechen. Wer viel liest oder vorgelesen bekommt, lernt schneller, seine eigenen Gedanken in eigene Worte zu fassen. Die Bereicherung und Erweiterung des Wortschatzes kommt dazu.
Wer Kinder zu Lesern machen will, muss ihnen beizeiten vorlesen. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden solche Kinder später selber begeistert zum Buch greifen. Lesen ist der Schlüssel für Bildung und Wissen.
Wer seinen Enkeln vorliest, schafft Ruheinseln. Besonders abends schafft Vorlesen eine Atmosphäre der Entspannung.
Gemeinsam ein Buch anschauen und vorlesen ist eine gute Konzentrationsübung und trainiert die Merkfähigkeit, nicht nur der Kinder.
Kinder fühlen beim Vorlesen mit ihren Helden. Das hilft auch im richtigen Leben im Umgang mit anderen Kindern oder Erwachsenen.
Gute Kinderliteratur greift oft Alltagssituationen auf. Kinder lernen auf diese Weise mit ihren Helden, Konflikte zu meistern.
Gemeinsam in Büchern zu stöbern bringt auch Spaß und Freude.

Wer vorliest, muss die richtige Atmosphäre dafür schaffen. Kuscheln Sie sich mit Ihrem Enkelkind in gemütlicher Atmosphäre auf die Couch oder den Sessel. Sitzen Sie in der Bahn, rücken Sie so eng es geht, zusammen oder nehmen Sie das Kind auf den Schoß. Liegt das Kind im Bett, setzen Sie sich dazu oder daneben, so, dass das Kind Sie anschauen kann und die Bilder, die Sie ihm zeigen, gut erkennt.
Wenn Sie es schaffen, das Vorlesen ganz fest in den Tagesablauf (z.B. abends) zu integrieren, umso besser. Kinder lieben solche Rituale.
Bemühen Sie sich um verständliches, gutes und abwechslungsreiches Vorlesen. Geben Sie jeder Rolle eine eigene Stimme. Vögel sprechen nicht mit tiefer Stimme, das tun Bären oder Löwen. Lesen Sie gestenreich vor und mit entsprechender Mimik. Das alles kann man üben.
Überlassen Sie Ihrem Enkelkind die Auswahl des Buches, dann ist Ihnen ein aufmerksamer Zuhörer sicher.

Ausführlicher finden Sie dazu alles in unserm Ratgeber »Typisch Oma, typisch Opa?!« – Wir Großeltern von heute, 396 Seiten, ISBN 9783749471973.

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Recht Nr. 3 Großeltern dürfen…

… erzählen

Erzählen kann so spannend, fesselnd und interessant sein. Besonders, wenn Großvater oder Großmutter ehrlich und nicht beschönigend aus der eigenen Schulzeit erzählen oder davon, wie es mit der ersten Liebe war oder bei der Ausbildung.

Erzählen ist nur dann fesselnd und interessant, wenn es nicht im belehrenden, wehleidigen oder jammerigen Ton vorgetragen wird.
Floskeln wie: »Früher hatten wir ja gar nichts.« »Ihr habt ja keine Ahnung, wie das ist, wenn man das Wasser erst erwärmen muss, bevor man baden kann…« Beeindrucken die junge Generation nur in geringem Maße. Wer mit vorwurfsvoller Miene erzählt, um Betroffenheit zu erzielen, wird enttäuscht werden. Natürlich war vor fünfzig, sechzig Jahren die Welt noch eine andere, galten noch andere Regeln im Allgemeinen und in der Schule. Doch was können unsere Enkel dafür, dass es so war? Wir können Sie nicht dafür verantwortlich machen, dass die Welt sich weiter gedreht hat, sie im Gegensatz zu uns damals, heute alle ein Handy haben und statt miteinander zu reden, SMS schreiben. Wer ehrlich zu sich selbst ist, erinnert sich, dass auch unsere Großeltern uns Vorhaltungen machten, wie unverdient gut es uns doch damals ging. Wir kannten keine Bombennächte, mussten nicht hungern oder frieren.

Halten Sie Ihren Enkeln keinen Vortrag, dozieren Sie nicht, sondern erzählen Sie. Mit dem Erzählen geben wir Wissen weiter, teilen Erfahrungen und vermitteln unsere Werte und Normen. Beim Erzählen wird die Phantasie, das innere Auge, angeregt und in den Köpfen der Zuhörer entfaltet sich eine Phantasiewelt. Wir lassen dabei vielleicht die Welt unserer Kindheit entstehen oder schaffen eine erdachte Welt, in der sich erdachte Helden wacker schlagen.
Erzählen Sie so, dass die Enkel das Leben als spannendes Abenteuer begreifen und Lust darauf bekommen, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, aus ihren eigenen Fehlern zu lernen. Sich darauf freuen, eigene Erfahrungen zu machen. Erleben die Enkel beim Erzählen eine interessante Geschichtsstunde, in der es um familiäre Geschichte geht, von der sie ein Teil sind, wird es sie interessieren. Gab es ein Leben vor E-Mails und SMS, vor Wäschetrockner und Mikrowelle? Wie hat das funktioniert? Wie war es früher in der Schule? Wo aß man, als es noch keinen McDonalds gab?

– Wenn Sie eindrucksvoll erzählen, werden die Kinder voll bei der Sache sein. Auf diese Weise fördern Sie die Hörfähigkeit Ihrer Enkel.
– Wer gespannt zuhört, muss sich konzentrieren. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung Ihrer Enkel.
– Wer weiß noch, was ein »Waschtag« ist oder ein »Karzer«? Wenn Sie erzählen, erweitern Sie den Wortschatz Ihrer Enkel und steigern auch deren Sprachvermögen.
– Erzählen stärkt das Grundvertrauen und damit die Beziehung zu Ihren Enkeln, indem Sie sie an ihrem Erfahrungsschatz teilhaben lassen.
– Beim Erzählen vermitteln Sie auch Wertvorstellungen und Weltanschauungen und formen damit auch Ihre Enkel in Ihrem Sinn. Wir geben Wissen weiter, teilen Erfahrungen und vermitteln dabei unsere Werte und Normen.
Das innere Auge wird angeregt.

– Erzählen Sie auch Märchen
– Erzählen Sie andere Geschichten
– Erzählen Sie selbst Erdachtes
– Erzählen Sie

Ausführlicher finden Sie dazu alles in unserm Ratgeber »Typisch Oma, typisch Opa?!« – Wir Großeltern von heute, 396 Seiten, ISBN 9783749471973.

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Recht Nr. 2 Großeltern dürfen…

… Zeit haben

Fragt man Großvater oder Großmutter, welche Aufgabe denn Großeltern haben, bekommt man stereotyp und mit achtundneunzigprozentiger Wahrscheinlichkeit die Antwort: »Zeit haben!« Schön, wenn man wirklich welche übrig hat. Doch was macht man damit?

Wer nie gelernt hat, Zeit richtig für sich selbst zu nutzen, dürfte Schwierigkeiten damit haben, sie für die Enkel interessant zu gestalten. Mehr Zeit zu haben mit vorgerücktem Alter ist ein wirkliches Privileg, ein kostbares Lebensgeschenk. Wer seine Zeit in Gesundheit verbringt, kann dankbar sein. Mancher Großvater, manche Großmutter hat zu viel Zeit, fühlt sich überflüssig, langweilt sich, geht andern auf die Nerven. Das sind keine guten Voraussetzungen für eine gut funktionierende Enkelbeziehung. Wer nie gelernt hat, persönliche freie Zeit aktiv für sich zu nutzen, wird auch später erwarten, dass andere sie für ihn oder sie gestalten und damit zu einem lästigen Anhängsel der Familie.
Ideale Großeltern nehmen Zeit selbst in die Hand, managen sich noch allein. Darin reserviert sind Zeiten für die Enkelkinder, in denen sie basteln, spielen, reden, reisen, wandern, spazieren gehen.
Großeltern, die berufsbedingt noch viele Termine wahrnehmen müssen, sollten ihre Zeit dahingehend planen, dass die Enkelkinder nicht zu kurz kommen. Später, im Rentenalter, lässt sich das nämlich nicht nachholen.

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